Hilfsgruppe Eifel – Förderverein für krebskranke Kinder

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Familie eines an Leukämie erkrankten jungen Mannes fiel beim Kauf einer PlayStation 5 auf einen Betrüger rein – Die Kaller Hilfsgruppe Eifel, der  Unternehmer René Kautz aus Mechernich und die Sponsoren des SC „Fortuna Köln“ schafften es trotzdem, den Weihnachtswunsch des Jungen rechtzeitig vor der Fest zu erfüllen

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Kall/Bonn/Scherfen – Der Hilferuf des Bonner Förderkreises für krebskranke Kinder und Jugendliche machte die Verantwortlichen der Hilfsgruppe Eifel wenige Tage vor Weihnachten ziemlich betroffen. Und er löste eine spontane Hilfs-Aktion aus, die dank der Verbreitung in den sozialen Medien schon wenige Stunden später zu einem beispielhaften Erfolg führte.

Dank der Hilfsgruppe, sowie des Mechernicher Kälteanlagenbau-Meisters René Kautz und mehrerer Sponsoren des FC Fortuna Köln, kann eine Familie ihrem 18-jährigen Sohn, der derzeit in der Bonner Uni-Klinik zum zweiten Mal gegen eine Leukämie ankämpft, einen großen Weihnachtswunsch erfüllen, den ein skrupelloser Betrüger fast zunichte gemacht hatte.

René Kautz aus Mechernich-Strempt ist als selbstständiger Kälteanlagenbaumeister Sponsor des Fußballvereins Fortuna Köln. Mit Hilfe anderer Sponsoren hat er nun das Weihnachtsgeschenk des leukämiekranken Jungen gerettet. Foto: Reiner Züll

Sehnlichst hatte sich der 18-Jährige, der zurzeit in der Bonner Uni-Klinik stationär therapiert wird, zu Weihnachten die aktuelle Playstation 5 (PS5) gewünscht, die aber wegen einer großen Nachfrage so gut wie nirgendwo zu bekommen ist. Die Märkte für diese Konsolen sind seit Wochen total leergefegt.

Doch dann entdeckte die Mutter des jungen Mannes im Internet die Möglichkeit, das so heiß begehrte Spiel für ihren schwerkranken Sohn zu erwerben. Sie bestellte und bezahlte die Spielkonsole, eine Lieferung erfolgte aber nicht. Die Familie musste erkennen, dass sie einem gemeinen Betrüger aufgesessen waren – keine PS5 bekommen, und das Geld ist weg.

Familie des kranken Jungen war erschüttert

„Als wir hörten, wie sehr dieser Vorfall die Eltern erschüttert hat, war uns klar, dass wir versuchen mussten zu helfen“, so die Geschäftsführerin des Förderkreises, Meike Rüsing. Der Hilferuf erreichte am gleichen Dienstag auch die Kaller Hilfsgruppe Eifel, deren Schatzmeister Helmut Lanio sofort aktiv wurde und auf der Facebook-Seite des Vereins um Unterstützung bat. Mit Erfolg, wie sich es schon wenige Minuten später zeigte. Der 35-jährige René Kautz, der erst im Sommer in Schwerfen eine Firma für Kälte- und Klimatechnik gegründet hatte, entdeckte nachmittags den Hilferauf auf der Hilfsgruppen-Seite.

Auch der ehmalige Fußballprofi Hans Sarpei, inzwischen Teilhaber der Orthopädiefirma „Gangbild“ und Sponsor von Fortuna Köln, unterstützre die Aktion von Rene Kautz. Er signierte den Karton der Spielkonsole.

Und auch Kautz reagierte sofort und erinnerte sich an die Riege der Sponsoren, die den Fußballclub Fortuna Köln unterstützen, und zu der auch Kautz seit seiner Firmengründung im Juli gehört. Er verbreitete den Notruf der Hilfsgruppe in der WhatsApp-Gruppe der Fortuna-Sponsoren und erhielt schon wenige Minuten später eine Vollzugsmeldung.

Was unmöglich schien, war plötzlich möglich geworden. Kautz: „Ein Mitglied unseres Netzwerkes, der die begehrte Play-Station vor vier Monaten bestellt hatte, verzichtete zugunsten des 18-jährigen Leukämiepatienten auf das Spiel und gab es ab“. Nicht das Geld sei ein Problem gewesen, sondern die Nicht-Verfügbarkeit der Spielstation, berichtet René Kautz: „Das Geld hatten  schnell zusammen“. Und so war das ersehnte Weihnachtsgeschenk für den 18-Jährigen Patienten durch den Verzicht des großzügigen Eigentümers schon wenige Stunden nach dem Notruf des Förderkreises gesichert.

Die an der Aktion beteiligrten Sposoren unterschrieben die Weihnachtskarte, die der schwerkranke Junge an Heiligabend mit der Spielkonsole geschkt bekommt.

Als Kautz mittwochs das Fußballspiel der Fortuna gegen die Mannschaft des FC Köln II (Ergebnis 1:1) besuchte, konnte er die Play-Station 5 auf der Sportanlage entgegennehmen. Die Sponsoren hatten zudem eine Weihnachtskarte unterschrieben, einen Schal der Fortuna beigelegt und auch das brandneue PS-Spiel „Fifa 22“ als Geschenk eingepackt. Kautz: „Damit der Junge Heiligabend direkt damit loslegen kann“.

Den Karton mit der neuen PS5 signierte der 45-jährige ehemalige Bundesliga-Spieler Hans Sarpei, der in Köln Chorweiler aufwuchs und der unter anderen für den MSV Duisburg, für Schalke 04, den VfL Wolfsburg, bei Bayer 04 Leverkusen und auch für die Kölner Fortuna gekickt hat und der von 2000 bis 2010 in seinem Heimatland Ghana 36 Mal in der Nationalmannschaft spielte. Als Teilhaber der Kölner Orthopädie-Manufaktur „Gangbild“ ist ehemalige Fußballer Sarpei inzwischen Mitglied der Fortuna-Sponsorenriege.

Donnerstags machte sich René Kautz am frühen Morgen auf den Weg nach Bonn, wo er die Geschenke im neuen, von der Hilfsgruppe mit eingerichteten Familienhaus an die Geschäftsführerin des Förderkreises, Meike Rüsing; und die Psychoonkologin Brigitte Gräfin von Schweinitz übergab.

Die beiden waren überwältigt: „Uns fehlen die Worte, Ihr seid die Besten. Es bleibt uns nichts weiter, als danke zu sagen; danke für so viel Engagement, soviel Menschlichkeit und Mitgefühl“, so Meike Rüsing. Die Geschenke werden dem jungen Mann Heiligabend im Elternhaus der Klink übergeben.

Froh über das glückliche Ende einer üblen Geschichte

Die Geschäftsführerin lud alle Beteiligten dazu ein, das Familienhaus, in dem die Eltern während der Krebsbehandlung ihrer Kinder wohnen, zu besuchen, sobald die Pandemie es wieder zulasse. Hilfsgruppen-Schatzmeister Helmut Lanio und René Kautz sind froh, dass die üble Geschichte ein so schnelles und glückliches Ende gefunden hat.

Auch René Kautz hat nach der Flut im Juli selbst um seine Existenz kämpfen müssen und trotzdem drei Wochen lang ehrenamtlich in den Flutgebieten an Ahr, Urft und Olef mit angepackt, um den verzweifelten Menschen zu helfen.

14 Tage vor dem schlimmen Hochwasser hatte sich Kautz als Meister in Kälte- und Klimatechnik selbstständig gemacht und in Schwerfen einen Betrieb eröffnet. Durch die Flut seien durch die großen Zerstörungen in den betroffenen Gebieten 80 Prozent der gebuchten Kunden-Aufträge weggefallen, neue Aufträge in seinem Metier aber nicht in Sicht gewesen. „Jetzt geht es langsam wieder los“, schaut der Jungunternehmer hoffnungsvoll in die Zukunft.    (Reiner Züll)

Rene Kautz brachte die Spielkonsole persönlich in die Uni-Klinik nach Köln, wo sie von der Geschäftsführerin des Förderkreises Bonn, Meike Rüsing (links), und der Psychoonkologin Brigitte Gräfin von Schweinitz (rechts) dankbar entgegen genommen wurde.

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