Hilfsgruppe Eifel – Förderverein für krebskranke Kinder

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Beim Familienfest der Hilfsgruppe Eifel war auch die DKMS dabei – „Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein“ – Typisierung und Registrierung mit Hilfe von Smartphone und Wattestäbchen – Von Island bis Indien: Schon 360 Eifeler spendeten Stammzellen für Krebspatienten in 34 Ländern der Erde

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Kall – Das Familienfest der Hilfsgruppe Eifel Anfang August auf dem Gelände des Rewe-Center Pauly in Kall nutzte auch die Deutsche Knochenmark Spenderdatei (DKMS) für eine Typisierungsaktion. Ziel war es, im Zuge der Bekämpfung von Blutkrebs weitere bereitwillige Stammzellenspender zu suchen und zu registrieren. Seit Jahrzehnten arbeitet die Hilfsgruppe Eifel im Kampf gegen Leukämie erfolgreich mit der DKMS zusammenarbeiten. Bei bisher 13 Aktionen innerhalb von 30 Jahren konnte sie 21.015 typisierte Menschen aus der Eifel in die weitweite Spendendatei bringen.

Die Hilfsgruppe hatte die Eifeler Bevölkerung zu einem Familienfest auf den Rewe-Parkplatz nach Kall eingeladen. Trotz Regen und Sturm kamen viele Familien zu dem Fest, bei ein buntes Programm geboten wurde. DKMS-Mitarbeiterin Hanna Hübbe (links) hatte viele Fragen zu beantworten. Foto: Reiner Züll

Erfolgte die Typisierung der Eifeler bei zwölf der 13 Aktionen durch Blutabnahmen, so wurde jetzt in Kall zum zweiten Mal die Methode des Stäbchen-Test angewandt. Unter dem bekannten DKMS-Motto „Mund auf – Stäbchen rein, Spender sein“ konnte sich jeder gesunde Spendenwillige im Alter zwischen 17 und 55 Jahren typisieren und registrieren lassen. Die Registrierung fand auf digitalem Wege statt, weshalb die Hilfsgruppe die Menschen gebeten hatte, ein Smartphone mitzubringen.

„Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein“: Auch Frederik Schäfer aus Kallmuth folgte beim Familienfest der Hilfsgruppe diesem DKMS-Aufruf. Foto: Reiner Züll

Wenig Unterstützung beim Familienfest bekamen Hilfsgruppe und DKMS allerdings vom Wettergott, denn Dauerregen und heftiger Wind bestimmten das Geschehen den ganzen Tag über. Trotzdem konnte DKMS-Mitarbeiterin Hanna Hübbe zahlreiche Gäste in ihrem Pavillon begrüßen.

Es stellte sich jedoch heraus, dass zahlreiche Spendenwillige den Stäbchentest nicht mehr machen mussten, weil sie schon bei einer der vorherigen Aktionen der Hilfsgruppe per Blutentnahme getestet und registriert worden waren. Christian Werheid von der DKMS: „Spendenwillige, die bereits typisiert und registriert sind, müssen nicht erneut mitmachen“. Einmal aufgenommene Daten ständen auch weiterhin weltweit für Patienten zur Verfügung

Die Registrierung für die Aufnahme in die weltweite Spenderdatei erfolgte per Smartphone. Foto: Reiner Züll

Die digitale Registrierung beim Familienfest ging einfach und schnell: Nach dem Ausfüllen einer Einwilligungserklärung bekamen die Typisierungswilligen ein Set mit drei Wattestäbchen, mit denen sie einen Wangenschleimhaut-Abstrich machten. Christian Werheid: „Mit den besonderen Stäbchen, einem Medizinprodukt mit Hightech-Fasern, lässt sich genetisches Material, wie in diesem Fall Epithelzellen der Mundschleimhaut, gut aufnehmen und festhalten“. Damit erhalte die DKMS eine ausreichend hohe DNA-Konzentration, um im Labor alle Informationen (HLA-Merkmale und andere Marker) abzulesen zu können.

Auch Mitglieder des DRK ließen ich in Kall mittels Wattestäbchen typisieren. Foto: Reiner Züll

Im Labor „Life Science Lab“ der DKMS werden die jeweiligen Gewebemarkmale der Registrierten bestimmt. Anhand dieser Merkmale kann herausgefunden werden, ob der Getestete ein passender Spender für einen Menschen mit Blutkrebs ist. Diese Daten werden an die nationalen und internationalen Suchregister „DKMS Registry“ in Tübingen, „Zentrale Knochenmarkspender-Register“ in Ulm, „National Marrow Donor Program“ in den USA und „World Marrow Donor Association“ in den Niederlanden übertragen. Von dort aus stehen sie den Transplantationskliniken für die weltweite Suche nach Stammzellspender/innen zur Verfügung.

Das Ergebnis der Typisierung bei Sturm und Regen war überschaubar.15 Männer und Frauen hatten sich dem Stäbchen-Test unterzogen. Dass liege natürlich auch daran, dass so viele Menschen bereits typisiert seien, so Christian Werheid bei der DKMS in Köln. Und auch Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel ist dennoch zufrieden. Auch beim Familienfest der Hilfsgruppe im Jahr 2017 in Urft sei die Typisierung mit Wattestäbchen erfolgt. Und auch damals hätten sich nur wenige testen und registrieren lassen. Einer der Wenigen sei Moderator Detlef Hammes gewesen, der schon wenige Monate nach seinem Stäbchentest in Urft Stammzellen für einen Leukämiekranken in den Niederlanden gespendet habe. Hammes ist einer der 360 Lebensretter, die bei den 13 Aktionen der Hilfsgruppe gefunden wurden, und die weltweit Stammzellen für Kranke in 34 Ländern gespendet haben.   (Reiner Züll)

www.dkms.de