Hilfsgruppe Eifel – Förderverein für krebskranke Kinder

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Vorsitzender Willi Greuel zog Bilanz – Allgemeine Krise schmälert das Spendenaufkommen – Oldie-Club  aus Roggendorf erreichte sein 30.000-Euro-Ziel – Skatfreunde spielten in Holzheim für den guten Zweck – Ein Wandertag im Freilichtmuseum (Bild oben) führte Aktivisten der Hilfsgruppe in die Eifeler Vergangenheit  

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Kall/Roggendorf – „Wir machen in diesem Jahr die 30.000 Euro voll“, hatte der Vorsitzende des Roggendorfer Renault-Oldie-Club-Eifel (ROCE), Jörn Hück, im Sommer vor dem 25. Renault-Oldtimer-Treffen am elterlichen Autohaus in Roggendorf angekündigt. Hücks Prognose ging auf, denn beim jüngsten Monatstreffen der Hilfsgruppe Eifel konnten Thomas und Kerstin Tampier eine Spende in Höhe von 2222,22 Euro vom Vorsitzenden des Oldie-Clubs entgegen nehmen. Mit dieser Spende (es war die 25. innerhalb von 27 Jahren) hatte der Club die Gesamt-Spendensumme auf über 31.000 Euro erhöht, wofür sich Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel bedankte.

Über 60 Renault-Oldtimer aus Deutschland und den Benelux-Ländern waren beim 25. Renault-Treffen vor dem Autohaus Hück zu bestaunen. Foto: Hilfsgruppe Eifel/Hück

Seit nunmehr 27 Jahren treffen sich Besitzer und Fans älterer Renault-Modelle im Sommer rund um das Roggendorfer Renault-Autohaus Hück zu ihrem jährlichen Oldtimer-Treffen. Das Treffen hat nicht nur bei den Liebhabern des französischen Herstellers Kult-Status erreicht, sondern es ist auch bei den Eifeler Oldtimer-Fans äußerst beliebt.

Alt und neu nebeneinander: Die beiden Renault Alpine waren beim Oldie-Treffen absolute Hingucker. Foto: Hilfsgruppe Eifel/Hück

Seit 27 Jahren kommt der Reinerlös dieses Treffens der Hilfsgruppe Eifel in Kall zugute, die seit ihrer Gründung vor 30 Jahren vom Autohaus Hück unterstützt wird. Das 25. Treffen der Besitzer und Freunde alter Renault-Schätzchen sollte eigentlich schon Jahr 2020 stattfinden, fiel aber dann der Corona-Pandemie zum Opfer. Ebenso das Treffen im  Jahr 2021.

Das 25. Renault-Oldtimertreffen in Roggendirf erbrachte einen Erlös von 2222,22 Euro für die Hilfsgruppe, den Jörn Hück (Mitte) an Thomas und Kerstin Tampier überreichte. Foto: Reiner Züll

In diesem Jahr konnte das 25. Jubiläum dann über die Bühne gehen. Es kamen über 60 Oldies aus ganz Deutschland und den Benelux-Ländern nach Roggendorf, wobei ein Renault 4 CV von 1954 das älteste Schätzchen war. Jörn Hück: „Vom R4 über R6, R8 und R16, war fast die komplette Renault-Oldtimer-Palette zu bestaunen“.  Zum traditionellen Programm gehörten auch eine mit 150 Preisen bestückte Tombola und ein reichhaltiges Angebot mit Kaffee und Kuchen. Nach der Spendenübergabe erinnerte Willi Greuel an das Jahrzehnte andauernde Engagement der Roggendorfer Oldtimer-Freunde, wenn es um die Unterstützung der Hilfsgruppe gehe.

Willi Greuel berichtete von weiteren Spenden. So habe in Holzheim ein Skat-Halbmarathon zugunsten der Hilfsgruppe stattgefunden, an dem 81 Skatfreunde aus der Eifel, dem Westerwald, aus Koblenz, Dortmund, Aachen, Köln und Belgien teilgenommen hätten. Greuel: „Das Turnier hat uns eine Spende von 1600 Euro beschert“. Der Abschlussjahrgang der Gesamtschule Mechernich habe 470 Euro gespendet, die Katholische Frauengemeinschaft Kommern 500 Euro. Beim Gedenk- und Helferfest der Gemeinde in Kall seien Spenden in Höhe von 1068 Euro zu verbuchen gewesen. Infolge der allgemeinen  wirtschaftlichen Krisenzeit sei das Spendenaufkommen allerdings rückläufig. Im August hätten einer Spendensumme von 9587,36 Euro Ausgaben in Höhe von 22.129,31 Euro gegenüber gestanden.

Ein Wandertag führte die Mitglieder der Hilfsgruppe Eifel in das Kommerner Freilchtmuseum, wo sie vieles über die Lebensweise der Eifeler Vorfahren erfuhren. Foto: Reiner Züll

Eine erfreuliche Mitteilung über weiterhin steigende Zahlen von Stammzellenspendern, so Greuel, sei von der Kölner Dependance der Deutschen Knochenmark Spenderdatei (DKMS) eingegangen. Von den 24.015 Personen, die bei Typisierungsaktionen der Hilfsgruppe im Kreis Euskirchen als potenzielle Spender registriert worden seien, hätten inzwischen 358 Personen weltweit Stammzellen für an Leukämie erkrankte Patienten gespendet und Leben gerettet.

Am Sonntag, 11. September, verbrachten Mitglieder der Hilfsgruppe einen, von Thomas und Kerstin Tampier organisierten Wandertag im Kommerner Freilichtmuseum. Von zwei fachkundigen Referenten des Museums geführt, bekamen die Teilnehmer viele Informationen über das Leben der Menschen in früheren Zeiten im Bergischen Land, der Eifel, dem Westerwald oder am Niederrhein.

Sie erfuhren, wie der Alltag der Rheinländerinnen und Rheinländer in den vergangenen 500 Jahren aussah. Sie lernen die fünf Baugruppen des Museums kennen, begegnen Menschen und Tieren und bekamen einen Eindruck vom Wohnen und Wirtschaften, aber auch von den einstigen Lebensbedingungen in der Region.

Die Hilfsgruppe bekam auch Einblick in die jüngere Vergangenheit. Am Marktplatz Rheinland, der die 1950er bis 1990er Jahre wieder lebendig werden lässt, wurden beispielsweise Erinnerungen an das Fertighaus aus dem Quelle-Katalog, an die ersten Bungalows und die Notrufsäule, auch „Eiserner Schutzmann“ genannt, wach. Besichtigen konnten die Teilnehmer auch die historische, derzeit aber geschlossene Gaststätte Watteler und eine kultige Eisdiele. Auch Reste eines alten  Luftschutzbunkers sowie Nissenhütten, die damals zahlreichen ausgebombten Familien als Unterkunft dienten, wurden in Augenschein genommen.

Rast vor der historischen Gaststätte Watteler: Mitglieder der Hilfsgruppe beim Wandertag im Freilichtmuseum Kommern. Foto: Reiner Züll

Natürlich stand auch ein Besuch des Biergartens neben der alten Gastwirtschaft zur Post auf dem Programm, wobei jeder Teilnehmer selbst zahlte. Spendengelder werden bei der Hilfsgruppe für derartige Anlässe nicht verwendet. Willi Greuel: „Wir nehmen den Begriff Ehrenamt noch ernst. Bei uns gibt es keine Aufwandentschädigungen,  keine Spesen und auch kein Spritgeld“.   (Reiner Züll)