Hilfsgruppe Eifel – Förderverein für krebskranke Kinder

Die Hilfsgruppe Eifel unterstützt die Suche der Deutschen Knochenmark Spenderdatei nach Stammzellenspendern mit großem Geldbetrag – Übergabe der Spende (Bild oben) im Kreishaus – Landrat Markus Ramers: „Es ist wichtig, auch in  Zeiten der Corona-Pandemie auf das Thema Leukämie aufmerksam zu machen“ – Knochenmark-Empfänger Max: „Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut, wenn ich an die Aktion der Hilfsgruppe zurückdenke“

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Im Sitzungssaal des Kreishauses berichteten die Hilfsgruppe und die DKMS vor derSpendenübergabe über ihre Arbeit. Foto: Reiner Züll
Im Sitzungssaal des Kreishauses berichteten die Hilfsgruppe und die DKMS vor derSpendenübergabe über ihre Arbeit. Foto: Reiner Züll

Kreis Euskirchen/Kall – Einen besseren Start in die Woche hätten sich Sabine Hildebrand und Konstanze Burkard von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) nicht wünschen können. Im Euskirchener Kreishaus übergaben Vertreter der Hilfsgruppe Eifel ihnen eine Spende von 100.000 Euro. Dieses Geld soll der DKMS als finanzielle Hilfe bei der weiteren Suche nach Knochenmarkspendern dienen.

Zur Übergabe der Spende hatte der Vorsitzende der Hilfsgruppe, Willi Greuel, bewusst das Kreishaus gewählt. Die Kreisverwaltung, so Hilfsgruppen-Schatzmeister Helmut Lanio, sei das Herz des Kreises Euskirchen. Der ehemalige Landrat Günter Rosenke sei der Hilfsgruppe seit vielen Jahren verbunden, und auch Rosenkes Nachfolger Markus Ramers sei ein großer Unterstützer der Kaller Kinderkrebshilfe, so Greuel.

Die Hilfsgruppe Eifel übergab im Kreishaus in Euskirchen eine Spende von 100.000 Euro an die DKMS. Unser Bild zeigt von links: Hilfsgruppenvotsitzender Willi Greuel, Landrat Markus Ramers und Ex-Landrat Günter Rosenke, der ein großer Unterstützer und Fan der Kaller Kinderkrebshilfe ist. Foto: Reiner Züll
Die Hilfsgruppe Eifel übergab im Kreishaus in Euskirchen eine Spende von 100.000 Euro an die DKMS. Unser Bild zeigt von links: Hilfsgruppenvotsitzender Willi Greuel, Landrat Markus Ramers und Ex-Landrat Günter Rosenke, der ein großer Unterstützer und Fan der Kaller Kinderkrebshilfe ist. Foto: Reiner Züll

An der Übergabe des ungewöhnlich hohen Spendenbetrages an die Direktorin der DKMS-Spendenneugewinnung, Konstanze Burkard, nahmen sowohl Landrat Markus Ramers als auch dessen Vorgänger Günter Rosenke, der inzwischen Ehrenmitglied der Hilfsgruppe ist, teil. Landrat Ramers bezeichnete es als wichtig, dass in Zeiten der Corona-Pandemie auf das Thema Leukämie und die damit verbundene Suche nach Stammzellenspendern aufmerksam gemacht werde.

Bei einer Typisierungsaktion der Hilfsgruppe 2008 in Zülpich: Auf einem Stuhl stehend verkündet Sabine Hildebrand des Ergebnis. Foto: Reiner Züll

Die Hilfsgruppe unterstütze diese Suche seit fast 30 Jahren recht erfolgreich. Genau wie seinem Vorgänger Günter Rosenke sei es auch ihm eine Verpflichtung, die ehrenamtliche Arbeit des Vereins zu unterstützen.  Leider seien im letzten Jahr viele Veranstaltungen der Hilfsgruppe der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Und auch die Mitglieder und Freunde des Vereins müssten seit Monaten auf ihre regelmäßigen Treffen verzichten. Der Landrat sprach die Hoffnung aus, im nächsten Jahr Ramers mit der Hilfsgruppe deren 30-jähriges Bestehen feiern zu können.

Kulturelle Veranstaltungen seien wichtige Bestandteile der Finanzierung diverser Hilfsgruppen-Projekte  sowie sonstigen festen Verpflichtungen durch Patenschaften. Auch in diesem Jahr herrsche noch Ungewissheit, wann wieder von der DKMS Veranstaltungen stattfinden können. Willi Greuel hofft indes, dass die beiden Weihnachtskonzerte der Bundeswehr-Bigband, die dann ihr 50-jähriges Bestehen feiert, am Donnerstag, 16. und Freitag, 17.  Dezember zugunsten der Hilfsgruppe im Kulturkino in Vogelsang stattfinden können.  

1566 Menschen kamen 2018 zwei Tage vor Weihnachten zur Typisierung von DKMS und der Hilfsgruppe Eifel für den leukämiekranken Max aus Bad Münstereifel. Es wurde ein Spender gefunden und Max erfolgreich transplantiert. Foto: Reiner Züll
1566 Menschen kamen 2018 zwei Tage vor Weihnachten zur Typisierung von DKMS und der Hilfsgruppe Eifel für den leukämiekranken Max aus Bad Münstereifel. Es wurde ein Spender gefunden und Max erfolgreich transplantiert. Foto: Reiner Züll

Das Thema Leukämie und Stammzellenspender sei seit 29 Jahren das Hauptthema der Hilfsgruppe, berichtete Vorsitzender Willi Greuel. Er erinnerte an die erste Typisierungsaktion, die im Juni 1992 in Mechernich für das russische Mädchen Alonka stattgefunden habe. Danach seien im Lauf der Jahre zwölf weitere Aktionen der Hilfsgruppe mit der DKMS im Kreis Euskirchen gefolgt. Die letzte Aktion der Hilfsgruppe habe im Dezember 2018 für den leukämiekranken Max aus Bad Münstereifel stattgefunden.

Wir haben bei unseren Typisierungsaktionen viele schöne Dinge erlebt, berichtete Willi Greuel. Es seien Rockergruppen mit schweren Motorrädern vorgefahren, komplette Fußballmannschaften und Feuerwehren hätten sich zum Typisieren angestellt. Die Hilfsgruppe habe das Glück, in der Eifel ansässig zu sein. Greuel: „Wer einmal das Vertrauen der Eifeler hat, bekommt von denen alles“. Die Hilfsgruppe sei dankbar und stolz darauf, bei der Bevölkerung ein solch großes Vertrauen zu genießen.

Von der DKMS bekam die Hilfsgruppe (hier Kathi und Willi Greuel) als Dank eine Urkunde und einen dicken Blumenstrauß. Foto: Reiner Züll
Von der DKMS bekam die Hilfsgruppe (hier Kathi und Willi Greuel) als Dank eine Urkunde und einen dicken Blumenstrauß. Foto: Reiner Züll

In den Jahren von 1992 bis 2018 habe die Hilfsgruppe durch die 13 Typisierungsaktionen 24.015 Menschen in die weltweite Spenderdatei gebracht, 355 Kreisbürger hätten sich als Echtspender als Lebensretter erwiesen. Als sprichwörtlich lebendes Beispiel der erfolgreichen Spendersuchen nahm auch Max aus Bad Münstereifel an der Spendenübergabe teil. Für ihn wurde Anfang 2019 ein Stammzellenspender gefunden; die Transplantation der Stammzellen und die anschließende Genesung verliefen erfolgreich.

„Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut, wenn ich an die Aktion der Hilfsgruppe zurückdenke“, berichtete Max. In der schweren Zeit während der Spendersuche durch DKMS und Hilfsgruppe, des Wartens auf einen Lebensretter und der Transplantation gesunder Stammzellen habe er viele Einblicke in die Arbeit dieser Institutionen bekommen.

Es gebe für ihn in Deutschland nichts Vergleichbares. Max appellierte an Landrat Markus Ramers, die Arbeit der Hilfsgruppe weiter zu unterstützen. Genauso wichtig seien auch die regelmäßig im Kreisgebiet stattfindenden Blutspende-Termine des DRK. Denn, so Max: „Ohne Blutübertragungen hätte ich nicht überleben können“.

Max aus Bad Münstereifel (rechts), für den die Hilfsgruppe im Dezember 2018 einen Stammzellenspender gesucht hat, berichtete über seine damalige Krankheit und wie sein Leben durch einen Knochenmarkspender gerettet werden konnte. Foto: Reiner Züll
Max aus Bad Münstereifel (rechts), für den die Hilfsgruppe im Dezember 2018 einen Stammzellenspender gesucht hat, berichtete über seine damalige Krankheit und wie sein Leben durch einen Knochenmarkspender gerettet werden konnte. Foto: Reiner Züll

Wie Schatzmeister Helmut Lanio berichtete, hat die Hilfsgruppe weniger Probleme finanzieller Art, sondern mehr Schwierigkeiten durch den Wegfall sozialer Kontakte und den Ausfall von Veranstaltungen. Ähnlich gehe es auch der DKMS. In der jetzigen Zeit, in der Corona das Geschehen in  der Welt bestimme, dürfe man nicht vergessen, dass es auch noch andere Krankheiten, wie zum Beispiel die lebensbedrohliche Leukämie.

Konstanze Burkard, die bei der DKMS für die Spenderneugewinnung zuständig ist, bedankte sich bei der Hilfsgruppe für die ungewöhnlich hohe Spende: „In der Krise zeigt sich, was echte, belastbare Partner sind“. Durch die Aktionen der Hilfsgruppe seien viele Knochenmark-Spender gefunden worden, und es würden sicherlich noch weitere Lebensretter gefunden.

Seit einem Jahr könne die DKMS keine öffentlichen Typisierungs-Aktikonen veranstalten. Aus der Not heraus habe man eine Online-Lösung gefunden, in dessen Verkauf bisher 450 virtuelle Aktionen zustande gekommen seien, bei denen sich 60.000 Leute mittels Stäbchen-Test registriert hätten. Auch durch dieses neue Angebot sei die DKMS auf Spenden angewiesen. „Da sind uns die 100.000 Euro eine unglaubliche Hilfe“, so Konstanze Burkard.    

Bei der Übergabe der 100.000 Euro an die DKMS im Euskirchener Kreishaus von links: Helmut Lanio (Hilfsgruppe), Konstanze Burkard (DKMS), Landrat Markus Ramers, Kathi und Willi Greuel (Hilfsgruppe Eifel) sowie Ex-Landrat Günter Rosenke. Foto: Reiner Züll
Bei der Übergabe der 100.000 Euro an die DKMS im Euskirchener Kreishaus von links: Helmut Lanio (Hilfsgruppe), Konstanze Burkard (DKMS), Landrat Markus Ramers, Stammzellen-Empfänger Max, Kathi und Willi Greuel (Hilfsgruppe Eifel) sowie Ex-Landrat Günter Rosenke. Foto: Reiner Züll

Sabine Hildebrand, inzwischen als Auslandsbeauftragte der DKMS in der ganzen Welt unterwegs, freute sich besonders, bei der Spendenübergabe dabei sein zu können. Sie kenne die Hilfsgruppe seit mehr als 20 Jahren als zuverlässigen Partner. Sie habe die Gruppe um Willi Greuel viele Jahre begleiten dürfen und sie habe mit ihr mehrere  Typisierungsaktionen durchgeführt. Als Kölnerin habe es eine Weile gedauert, sich mit der Eifeler Mentalität vertraut zu machen. Doch dann habe sie sich in die Herzen der Hilfsgruppen-Akteure eingeschlichen. „Es war immer eine vertrauensvolle und verlässliche Zusammenarbeit“, blickte Sabine Hildebrand zurück.    

Ex-Landrat Günter Rosenke berichtete, dass er in den 26 Jahren seiner Dienstzeit als Landrat viele schöne Veranstaltungen erlebt habe. „Ich erinnere mich aber besonders gern an besonders schöne mit der Hilfsgruppe“, so Rosenke. Sein Nachfolger Markus Ramers trete bezüglich der Hilfsgruppe in „Fußstapfen die schön sind“. Für ihn seien die Erinnerungen an die Hilfsgruppe eine „Wärmfalsche für die Seele“. Und eine solche wünschte Günter Rosenke auch irgendwann seinem Nachfolger Markus Ramers.                                                      (Reiner Züll)                            

 

 

 

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