Hilfsgruppe Eifel – Förderverein für krebskranke Kinder

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Geschichte

1990
1991
1992
2005
2010
2012
2014
2017

1990

Die Wiege des Vereins „Hilfe für leukämie- und tumorerkrankte Kinder e.V – Hilfsgruppe Eifel“ stand 1990 bei der Bauzentrale  Schumacher in Kall, wo das Unternehmen damals das  hundertjährige Firmenbestehen mit einem großen Fest feierte. Prominente Geburtshelfer der Hilfsgruppe waren damals die international bekannten Bands „The Rattles“ und „The Lords“ (damals noch mit ihrem Frontmann Lord Uli), die auf dem Gelände der Firma Schumacher ein damals für die Eifel spektakuläres Rockkonzert gaben.

Die Veranstalter des Rockabends und somit auch die Väter der Hilfsgruppe waren damals Willi Greuel, der in der Bauzentrale eine leitende Funktion innehatte, und dessen Freund Helmut Lanio. Nach dem Konzert standen konnten Greuel und Lanio mit einem Erlös von rund 30.000 D-Mark da, den sie nicht für sich behalten wollten. Sie nahmen Kontakt mit dem Mediziner Professor Dr. Udo Bode, dem damaligen Leiter der Kinderkrebsstation an der Bonner Uni-Klinik, auf.

Professor Bode riet den beiden, mit dem Geld Kindern aus Weißrussland, die infolge der Tschernobyl-Katastrophe in der benachbarten Ukraine an Krebs erkrankt waren, zu helfen und sie zum Urlaub in die Eifel zu holen. Bode sagte zu, betroffene Kinder in der Klinik in Bonn zu behandeln.

1991

Helmut Lanio (rechts) und Willi Greuel (daneben) gründeten 1991 den Kaller Hilfskreis für krebskranke Kinder, aus dem später die Hilfsgruppe Eifel hervorging. (Foto: Reiner Züll)
Helmut Lanio (rechts) und Willi Greuel (daneben) gründeten 1991 den Kaller Hilfskreis für krebskranke Kinder, aus dem  später die Hilfsgruppe Eifel hervorging. (Foto: Reiner Züll)

 

Willi Greuel und Helmut Lanio knüpften Kontakte zu der Stiftung „Den Kindern von Tschernobyl“ im weißrussischen Minsk sowie über die deutsche Borschaft zu dem in Moskau tätigen Botschaftsarzt Dr. Martin Friederichs. Im gleichen Jahr wurden die ersten Tschernobyl-Kinder aus Weißrussland zum Urlaub in die Eifel. eingeladen.

In Kall hoben Willi Greuel und Helmut Lanio einen Hilfskreis für krebskranke Kinder aus der Taufe. Bei einer darauffolgenden Bürgerversammlung im Saal Gier in Kall informierten die beiden über die bevorstehende erste Ferienmaßnahme der weißrussischen Kinder in Bleibuir sowie über eine weitere Rockveranstaltung im Juli mit „The Rattles“, „The Equals“ und der „Spider Murphy Gang“.  An diesem Abend informierte auch der Moskauer Botschaftsarzt Dr. Martin Friederichs, ein Bruder des damals bekannten Fernsehjournalisten Hans Joachim Friederichs, über die Hilfe der Eifeler Initiative, für die sich später sogar einen Reporter der russischen Zeitung „Prawda“ in Kall interessierte.

 

Hilfsgruppe Eifel 1991 informierten Willi Greuel und der Moskauer Botschaftsarzt Dr. Martin Friederichs (rechts) über die Hilfe der Kaller Initiative und die beabsichtigten Ferienmaßnahme für Tschernobyl-Kinder aus Weißrussland. (Foto: Reiner Züll)
1991 informierten Willi Greuel und der Moskauer Botschaftsarzt Dr. Martin Friederichs (rechts) über die Hilfe der Kaller Initiative und die beabsichtigten Ferienmaßnahme für Tschernobyl-Kinder aus Weißrussland. (Foto: Reiner Züll)

 

Hilfsgruppe Eifel 1991 informierten Willi Greuel und der Moskauer Botschaftsarzt Dr. Martin Friederichs (rechts) über die Hilfe der Kaller Initiative und die beabsichtigten Ferienmaßnahme für Tschernobyl-Kinder aus Weißrussland. (Foto: Reiner Züll)
1991 konnte Willi Greuel die ersten Kinder aus Weißrussland in der Eifel begrüßen. Zwei Jahre lang fanden die Maßnahmen in Bleibuir statt. (Foto: Reiner Züll)

1992

Bei der ersten Ferienmaßnahme von Kindern aus Weißrussland   stellte sich heraus, dass das Mädchen Alonka an Leukämie erkrankt war. Sie sowie Kinder mit anderen Krankheiten wurden in der Bonner Uniklinik von Professor Bode behandelt. Über 1000 Kinder machten in den Sommerferien 1992 bis 1998 Urlaub in der Gemeinde Kall und der Stadt Mechernich.

Bei der damals 14 Jahre alten Alonka war die Leukämie derart lebensbedrohlich, dass sie eine Heimkehr nach der Ferienmaßnahme 1992 nicht überstanden hätte. Nur eine Knochenmarkspende konnte ihr Leben retten.

Hilfsgruppe Eifele Alonka
Die erste Typisierungsaktion der Hilfsgruppe fand damals ein großes Medien-Echo. Alonkas Schicksal bewegte die Menschen in der Eifel über Monate hinweg. (Foto: Reiner Züll

Zusammen mit der Deutschen Knochenmark-Spenderdatei (DKMS) organisierte die Hilfsgruppe Eifel in Mechernich eine Typisierungsaktion, um einen Knochenmarkspender für Alonka zu finden. Weit über 2000 Menschen kamen an diesem 19. Juli 1992 in die Aula der Mechernicher St. Barbaraschule, um sich mittels  Blutabnahme typisieren zu lassen. Viele Ärzte aus Krankenhäusern und Praxen und Krankenschwestern halfen freiwillig und unentgeltlich bei der Blutabnahme der potenziellen Spender. So auch Botschaftsarzt Dr. Martin Friederichs.

Nach Monaten wurde in Amerika ein Knochenmarkspender für Alonka gefunden. Nach der Transplantation in Tübingen ging es dem Mädchen zunächst von Tag zu Tag besser. Dennoch verlor sie den Kampf gegen den Blutkrebs und starb mit 16 Jahren an einer Infektion.

Alonka wurde zum Symbol der Hilfsgruppe Eifel, die in der Eifel bald weithin bekannt für ihre Typisierungsaktionen war.

2005

Hilfsgruppe Eifel
Die größte Typisierungsaktion der Hilfsgruppe fand 2005 in Flamersheim statt, wo sich an einem Sonntag 4521 Menschen einem Bluttest unterzogen. (Foto: Reiner Züll)

 

Die größte Typisierungsaktion organisierte und finanzierte die Hilfsgruppe am 19. Juni 2005, als in Flamersheim ein Stammzellenspender für den sechs Monate alten Jan Luca gesucht wurde. Innerhalb von wenigen Stunden kamen an diesem Sonntag 4723 Menschen zum Bluttest in die Turnhalle der Grundschule.

 

Hilfsgruppe Eifel
Selten hatten die Mitarbeiter der DKMS so viele Kisten mit Blutproben verladen müssen, wie am 19. Juni 2005 in Flamersheim. (Foto: Reiner Züll)

Die Aktion in Flamersheim war eine der größten, die die DKMS bis dahin zu verzeichnen hatte. Die Hilfsgruppe stand mit  diesem Erfolg aber auch vor einer großen Herausforderung, denn es galt für die 4723 Blutproben Laborkosten von über 225.000 Euro aufzubringen. Durch den Spendeneifer der Eifeler Bevölkerung war dieser hohe Betrag schon nach wenigen Wochen aufgebracht.

2010

Hilfsgruppe Eifel
Die Hilfsgruppe Eifel bekam in Karlsruhe den mit 10.000 Euro dotierten Ehrenamtspreis der DKMS. (Bild: Reiner Züll)

 

Anlässlich eines Ärzte-Kongresses der Deutschen Leukämie- und Lymphon-Hilfe im Juni 2010 in Karlsruhe konnte eine Delegation der Hilfsgruppe Eifel den mit 10.000 Euro dotierten Ehrenamtspreis der DKMS entgegen nehmen.

Diesen Preis widmete Willi Greuel der Eifeler Bevölkerung, die durch ihre Spendenbereitschaft die Arbeit der Hilfsgruppe erst möglich mache. Dafür ist die Hilfsgruppe dankbar und stolz.  „Mehr als Eifeler kann der Mensch nicht werden“, lautet deshalb das Credo des Vorsitzenden.

2012

Im Jahr 2012 wurde die Hilfsgruppe in Person des Vorsitzenden Willi Greuel mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

2014

Im September 2014 folgte die Auszeichnung der bundesweiten Ehrenamts-Initiative „HelferHerzen“ der deutschen dm-Drogerie-Märkte.

Hilfsgruppe Eifel
Freude über einen weiteren Preis: Im September 2014 bekam die Hilfsgruppe eine Auszeichnung der bundesweiten Ehrenamts-Initiative „HelferHerzen“ der deutschen dm-Drogerie-Märkte. (Foto: Reiner Züll)

2017

Die Hilfsgruppe Eifel 2017 im Jahr des 25-jährigen Bestehens, das in Urft mit einem Oldienacht und einen großen Familientag gefeiert wurde. (Foto: Reiner Züll)