Simone Heiliger (Bild unten) aus Zülpich spendete Knochenmark für einen Patienten in England – Gast beim Monatstreffen der Hilfsgruppe in Roggendorf – Willi Greuel: „Trotz Spendenrückgang können wir alle Verpflichtungen erfüllen“ –  Danilo De Cesero (Bild oben) überreichte 1000 Euro vom Eiscafé Cortina in Kall

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Kall/Roggendorf – Es ist bereits 18 Jahre her, dass die Hilfsgruppe Eifel im Jahr 2002 in Mechernich eine große Typisierungsaktion für zwei an Leukämie erkrankte Menschen aus dem Zülpicher Stadtgebiet veranstaltet hat. 1100 Männer und Frauen unterzogen sich an diesem Tag in der Aula der Hauptschule im Sande einen Bluttest. Darunter war auch die junge Frau Simone Heiliger aus Zülpich, die sich jetzt als Lebensretterin erwiesen und für einen Patienten aus England Stammzellen gespendet hat.

Simone Heiliger in Gespräch mit Willi Greuel. Dien junge Frau hat imSeptember für einen Patienten in England Stammzellen gespendet. Foto: Reiner Züll

Simone Heiliger in Gespräch mit Willi Greuel. Die junge Frau hat imSeptember für einen Patienten in England Stammzellen gespendet. Foto: Reiner Züll

Beim jüngsten Monatstreffen der Hilfsgruppe Eifel in Roggendorf war das Ehepaar Heiliger, das seit Jahren zu den treuen Unterstützern der Hilfsgruppe zählt, zu Gast. Simone Heiliger berichtete über die lange Zeit zwischen der Typisierung vor 18 Jahren und der jetzt erfolgten Knochenmarkspende. Diese sei bei ihr durch eine Entnahme der Stammzellen aus dem Beckenkamm erfolgt. 1080 Milliliter Knochenmark seien ihr in der Klinik im Kölner Mediapark entnommen und sofort nach England gebracht worden.

Sie würde es jederzeit wieder machen, berichtete Simone Heiliger, die sich wünscht, den Patienten, dessen Identität sie erst nach einer mehrjährigen Sperrfrist erfahren darf, persönlich kennen lernen zu können. Sie hoffe, dass das Leben des noch Unbekannten durch ihre Stammzellenspende gerettet werde.

Auch Kaller Feuerwehrleute (rechts) hatten sich 2002 bei der Aktion der Hilfsgruppe in Mechernich typisieren lassen. Foto: Reiner Züll

Von den Mitgliedern der Hilfsgruppe wurden Heiligers Ausführungen mit Applaus bedacht. Willi Greuel berichtete, dass die Hilfsgruppe seit 1992  mit der Deutschen Knochenmarkspender Datei (DKMS) elf Typisierungsaktionen veranstaltet und finanziert habe. Über 24.000 Eifeler seien durch diese Aktionen in die weltweite Spenderdatei aufgenommen worden. Von denen hätten über 350 Stammzellen für einen Patienten auf der ganzen Welt Stammzellen gespendet. Simone Heiliger sei nun die 355. Echtspenderin aus den Hilfsgruppen-Aktionen. Greuel: „Eine Zahl die uns stolz macht“. Viele Freundschaften zwischen Spendern und Empfängern seien entstanden.

Pia Benz (links) hatte Corona-Schutzmasken zugunsten der Hilfsgruppe Eife genäht und 550 Euro an Kathi Greuel übergeben. Sie ist selbst engagiertes Mitglied der Kaller Kinderkrebshilfe. Foto: Reiner Züll

Wenn auch das Spendenaufkommen in den letzten Monaten durch die Corona-Pandemie stark zurückgegangen sei,  verfüge die Hilfsgruppe über eine Rücklage für den Fall, dass eine weitere Typisierungsaktion für einen Leukämiekranken aus der Eifel erforderlich werde, berichtete Willi Greuel. In Kall sei aktuell ein Kind an Leukämie erkrankt. Sollte in absehbarer Zeit ein Stammzellenspender für das Kind gesucht werden müssen, stehe die Hilfsgruppe bereit, um eine weitere Typisierungsaktion zu veranstalten. Greuel: „Am Geld darf so etwas nicht scheitern“.

Allein durch ausgefalle Großveranstaltungen wie zum Beispiel die Oldienacht, das Familienfest und das Lorbacher Oktoberfest sowie zahlreiche Konzerte von Vereinen zugunsten der Hilfsgruppe summiere sich der Ausfall an Spenden um weit mehr als 100.000 Euro. Dennoch könne der Verein seinen festen Verpflichtungen gegenüber drei Förderschulen in Kall, Schleiden und Euskirchen, sowie zwei integrativen Kindergärten in Kall und Mechernich nachkommen. Leider habe die seit vielen Jahren von der Hilfsgruppe finanzierte Ferienfreizeit der Kaller St. Nikolausschule an der Nordsee wegen der Corona-Krise nicht stattfinden können.

Dank einer großen Spende der Tischlerinnungen Euskirchen und Düren-Jülich sei das Spendenaufkommen im September mit insgesamt 24.700 Euro gegenüber den Vormontagen relativ hoch gewesen. Das bisherige Gesamt-Spendenaufkommen im Jahr 2020 bezifferte er mit insgesamt 134.000 Euro. Seit der Gründung im Jahr 1992 habe die Eifeler Bevölkerung der Hilfsgruppe Spendengelder von insgesamt 7,3 Millionen Euro anvertraut.

Beim Monatsstammtisch in Roggendorf wurden Spendengelder wieder persönlich übergeben. Das Ehepaar Danilo und Petra De Cesero aus Kall  überreichte einen Umschlag mit 1000 Euro. Das Ehepaar betreibt in Kall das Eiscafé Cortina, das in diesem Jahr sein 50-jähriges Geschäftsjubiläum zurückblicken konnte. Weil das Jubiläum wegen der Corona-Pandemie nicht gefeiert werden konnte, hatte sich Danilo De Cesero für die 1000-Euro-Spende an die Hilfsgruppe entschieden. Einen Betrag von 550 Euro übergab die Katzveyer Ortsvorsteherin Pia Benz an Kathi Greuel. Benz, die selbst aktives Mitglied der Hilfsgruppe Eifel ist, hatte Corona-Schutzmasken genäht, und diese zugunsten der Hilfsgruppe verkauft.                                   (Reiner Züll)